Zerstörte Kunst Bildersturm und Vandalismus im 20. Jahrhundert
Dario Gamboni. [Aus dem Englischen von Christian Rochow]
- 416 Seiten Illustrationen 25 cm
Literaturverzeichnis: Seite 402 - 408
Diese wissenschaftlich fundierte, zugleich fesselnd geschriebene und aufschlußreiche Untersuchung behandelt vorwiegend die Zerstörung von Kunstwerken nach dem Zweiten Weltkrieg. Dabei erforscht der z.Z. in den USA lehrende Kunsthistoriker detailliert Motive und Vorgehensweise der Zerstörer, seien es Einzelpersonen oder Institutionen, und bietet ein facettenreiches Bild des modernen Ikonoklasmus, das das Schleifen von politischen Denkmälern, Entfernung und Zerstörung als Zensurakt, Attentate pathologischer Einzeltäter, angeblich versehentliche Kunstzerstörung, Zerstörung unter dem Deckmantel von Restauration und Verschönerung sowie Umdefinierung des Kunstbegriffs und damit Ausschluß von Kunstwerken aus dem Kanon einschließt. Das Buch untersucht zahlreiche Beispiele, die z.T. auch in Deutschland vieldiskutiert waren (Entfernung der Lenin-Statue in Berlin, Säuberung der Beuys-Badewanne), stellt diese in den historischen Kontext und analysiert, worin der persönliche und gesellschaftliche Antrieb zu ikonoklastischen Aktionen liegt. (3) (Irene Ittekkot)